Birnbaum und Hollerstauden


Eines Tages kommt ein seltsamer Mann um beim Schmied seinen Esel beschlagen zu lassen. Zum Dank für seine Arbeit erhält der Schmied kein Geld, sondern drei Wünsche mit dem eindringlichen Hinweis, den "besten" nicht zu vergessen. Ungläubig äußert der Schmied seine drei Wünsche. Erstens möchte er reich werden, zweitens solle zum Schutz des Reichtums niemand in sein Haus kommen, außer durchs Schlüsselloch, so bemerkte er noch schelmisch, und drittens solle niemand mehr vom Birnbaum herunterkommen ohne die Erlaubnis des Schmieds, um so dem Diebstahl Einhalt zu gebieten. Prompt gehen die Wünsche in Erfüllung, doch noch ehe der Schmied sich bei dem Reisenden bedanken kann, ist dieser schon weiter gezogen. Für den Schmied brechen nun sprichwörtlich goldene Zeiten an. Und als sich sein sehnlichster Wunsch nach einem Stammhalter auch noch erfüllen sollte, scheint sein Glück vollkommen. Da aber tritt der Tod in Erscheinung, der seinem Glück ein jähes Ende setzen und ihn in die Ewigkeit geleiten möchte. Mit einer List gelingt es aber dem Schmied und seiner Frau den Tod auf den Birnbaum zu locken, von dem er nun nicht mehr herunter kommt und für unbestimmte Zeit verweilen muss. Der Schmied ist recht stolz auf seine List. Sein Nachbar, der sehr alte Müller, klagt ihm sein Leid und seinen sehnlichsten Wunsch endlich sterben zu können. Um ihm diesen Wunsch zu erfüllen, schließt er mit dem Tod einen Pakt. Er darf vom Baum herunter, wenn er ihn und seine Frau niemals holen werde. Der Tod willigt mit dem Hinweis, dass der Schmied dies wohl einmal bereuen werde, ein. Just danach gebärt seine Frau und die Hebamme überreicht dem Schmied seinen Sohn. Nach einem Streit mit dem Schmied verschwindet der Tod und hält Wort. Er würde nie mehr zum Schmied und seiner Frau kommen. Stattdessen bittet er den Teufel dem Schmied einen ordentlichen Schrecken einzujagen. Dieser Versuch des Teufels endet aber mit einer gehörigen Tracht Prügel, die er vom Schmied und den beiden Gesellen bezieht. Dies könnte schon ein Ende sein .... - ist es aber nicht. Denn das ewige Leben auf Erden muss nicht ein Segen bleiben. Die Jahre vergehen, das Alter fordert seinen Tribut. Schmied und Schmiedin siechen dahin ohne sterben zu können.

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